Oman

Oman
 
„Im Oman und den angrenzenden UAE kommen ca. 89 Arten von Landreptilien, 5 Meeresschildkröten und neun Seeschlangen-Arten sowie zwei Amphibien-Arten vor“.

Das Sultanat Oman ist ein Staat im Osten der Arabischen Halbinsel. Die rund fünf Millionen Einwohner leben vorwiegend in Städten. Fast die Hälfte der Bevölkerung sind Immigranten, vorwiegend aus Indien. Das Sultanat ist eine absolute Monarchie und besitzt gleichzeitig eine Verfassung. Die vom Sultan ernannten Minister und die zwei nationalen Parlamente haben nur beratende Funktion. Das Land wurde von 1970 bis Januar 2020 vom absolutistischen Herrscher Sultan Qabus ibn Said regiert. Qabus ibn Said starb am 10. Januar 2020. Zu seinem Nachfolger wurde sein Cousin, der 65-jährige Kulturminister Haitham ibn Tariq, ernannt.

Der Oman liegt im Südosten der Arabischen Halbinsel. Es grenzt im Nordwesten an die Vereinigten Arabischen Emirate, im Westen an Saudi-Arabien und im Südwesten an den Jemen. Zudem hat Oman eine lange Küste am Indischen Ozean und am Golf von Oman sowie eine kurze Küste am Perischen Golf. Der zentrale, größte Teil Omans wird von der Inneren Wüste (Dschiddat al-Harasis) eingenommen. Von der Hochebene Az Zahirah (500 m) fällt das Land nach Südwesten zum Rand der Wüste Rub-al-Chali ab, die Oman mit Saudi-Arabien und dem Jemen teilt. Sie reicht bis zur ebenen Küste am Arabischen Meer und trennt die südliche Provinz Dhofar vom Norden des Landes. In Dhofar erhebt sich entlang der Küste der Gebirgszug der Karaberge.

Passatwinde und Ausläufer des indischen Monsuns sind für das randtropische Klima Omans bestimmend. Im Binnenland ist es sehr heiß und trocken, in den Küstenebenen im Norden und in Dhofar feuchtheiß. Maskat hat im Januar Durchschnittstemperaturen von 22 °C, im Juni um 34,5 °C. Der Gharbi, ein heißer Fallwind aus dem Omangebirge, lässt während der Sommermonate die Temperaturen zeitweise unerträglich werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit (vor allem im Sommer) führt zu Nebelbildung und gelegentlich zu Sprühregen. Der jährliche Niederschlag beträgt in den Küstenregionen um 100 mm, im Omangebirge um 500 mm. In der Küstenregion (Batina-Ebene, al-Chasab, Muskat, Sur) herrscht subtropisches Klima mit warmen Wintern und heißen Sommern. Die Temperaturen liegen im Winter am Tag bei etwa 22 bis 25 °C und steigen zum Sommer hin auf durchschnittliche Tageswerte von 36 bis 39 °C. In heißeren Perioden sind Spitzenwerte von beinahe 47 °C möglich.
 
Das Hadschar-Gebirge im Nordosten des Landes ist das einzige nennenswerte Gebirge Omans. Die höchsten Erhebungen erreichen knapp über 3000 m. Diese Gegend ist von kühlen Wintern und warmen Sommern geprägt. In den kältesten Monaten Januar und Februar fallen die Temperaturen im Hochgebirge, vor allem in den Nächten, häufig unter den Gefrierpunkt, gelegentlich schneit es. Der Niederschlag (Herbst und Winter) kann mehrere Hundert Millimeter erreichen. Im Sommer steigen die Temperaturen auch in der Höhe an, es fällt so gut wie kein Niederschlag mehr, Tageswerte von über 30 °C sind auch in höheren Lagen möglich. In der Nacht sinkt die Temperatur rapide.
 
Die Region Dhofar um Salalah, Mirbat und Taqah im Südwesten des Sultanats wird als einziger Teil der arabischen Halbinsel direkt vom Monsun beeinflusst: Es ist ganzjährig warm und feucht, beinahe tropisch. Im Winter regnet es selten und die Temperaturen bewegen sich zwischen 20 °C in den Nächten und um 27 °C tagsüber. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei mittleren 50 bis 60 % und die Meerestemperatur beträgt knapp 25 °C. Der Frühsommer ist mit Tageswerten von 31 bis 33 °C die eigentlich heiße Zeit des Jahres, auch die Nächte sind mit knapp 27 °C sehr warm. In dieser Zeit erwärmt sich das Meer auf bis zu 29 °C und die Luftfeuchtigkeit steigt an. Während einer der selten vorkommenden und durch Winde aus den zentralen Landesteilen hervorgerufenen Hitzewellen wurde in Salala die Höchsttemperatur von 47,2 °C gemessen. Ab etwa Mitte Juni beeinflusst der südostasiatische Monsun (Charif) das Klima. Dessen Ausläufer stauen sich an den Küstenerhebungen Dhofars und regnen sich ab. Von Juli bis September regnet es an bis zu 22 Tagen pro Monat, meist als feiner Sprühregen, der von Nebelschwaden und tiefhängenden Wolken begleitet wird. Dies führt zu Abkühlung und die Lufttemperatur pendelt sich bei konstanten 25 °C ein. Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht gibt es fast nicht mehr, die Meerestemperatur bleibt hoch und die Luftfeuchtigkeit erreicht Werte von 80 bis 90 %. Für die arabische Halbinsel einzigartig, ergrünt nach Einsetzen der Monsunregenfälle die Landschaft. Omaner aus anderen Landesteilen sowie Touristen aus anderen Golfstaaten besuchen zu dieser Zeit Regenreichtum und das üppige Grün zu erleben. In der Inneren Wüste wechseln sich Halbwüsten mit Trockengräsern, Schirmakazien, Drachenbäumen und Dornsträuchern und vegetationslose Vollwüsten ab. In den Karabergen überwiegen Trockensträucher, darunter der Weihrauchbaum, aus dem Weihrauch gewonnen wird. Dieses stammt seit der Antike zu einem großen Teil aus Oman. Wo es klimatisch möglich ist, kultivieren die Menschen Dattelpalmen. Die feuchten Gebirgshänge werden von Wäldern und Gesträuch mit Akazien, Maulbeerfeigen und Jasmin bedeckt. In Höhen über 1000 m findensich  Wacholder, Ölbäume, Zedern und Euphorbien.

Es gibt zahlreiche Schlangenarten, die auch in den trockenen Gebieten wohl fühlen, wie Sandrasselottern der Gattung Echis, Sandvipern, Puffottern und Kobras. Ebenso besiedelt eine große Anzahl an Echsen die vielen unterschiedlichen Lebensräume.

Die in freier Natur ausgestorbene Arabische Oryx wurde in den 1980er Jahren wieder in einem Schutzgebiet angesiedelt. Das Wildschutzgebiet der Arabischen Oryx wurde von der UNESCO 1994 als Weltnaturerbe anerkannt. Im Jahre 2007 wurde dem Gebiet als erstem weltweit das UNESCO-Patent wieder aberkannt. Die Regierung hatte das Gebiet zur Erdölförderung um 90 Prozent der ursprünglichen Fläche verkleinert, so dass es die Voraussetzungen für ein Schutzgebiet nicht mehr erfüllt. Im Norden des Landes entspringen im Hadschar-Gebirge zahlreiche Quellen. In den Süßwasservorkommen, wurden zahlreiche Arten unscheinbarer kleiner Fische entdeckt, zu denen auch der Oman-Barbe Garra barreimiae, aus der Gattung Garra, zählt