Wie züchtet man Käfer ?

 

Es gibt, ganz grob eingeteilt, drei Hauptgruppen der in Europa in Zucht befindlichen Käfer.

 

 

Dieses sind:    -    Rosenkäfer (Eudicella ssp., Pachnoda ssp., Mecynorrhina ssp., etc)

  -      Hirschkäfer (Dorcus ssp., Prosopocoilus ssp., Odontolabis ssp. etc)

  -    Riesenkäfer (Chalcosoma ssp., Xylotrupes ssp., Dynastes ssp. etc)

 

Je nach Größer der Art, sind zur Zucht Terrarien oder Boxen zwischen 30 x 30 x 30 cm (Rosenkäfer) bis hin zu Großboxen mit ca. 80 x 50 x 50 cm (Riesenkäfer) nötig.

 

Prosopocoilus astacoides Paar in Zuchtbox

 

Als Bodengrund und gleichzeitig Eiablagsubstrat sind individuelle Mischungen nötig.

 

Rosenkäfer benötigen eine Mischung aus Beetlefix 1 und Beetlefix 2 im Verhältnis 1:1

Hirschkäfer bevorzugen Beetlefix 1 und Beetlefix 2 in der Mischung 1:2 mit Woodfix

Riesenkäfer benötigen ebenfalls eine Mischung aus einem Teil Beetlefix 1 und zwei Teilen Beetlefix 2

Achtung: Es gibt einige Ausnahmen, wie Argyrophegges kolbei, Allotopus ssp., Mesotopus ssp. u.a.

 

Beetlefix 1 (links) & Beetlefix 2 (rechts)
 

 

Die Zuchtbehälter sollten eine Substrathöhe von 15 cm (Rosenkäfer) bis über 30 cm (Riesenkäfer) haben.

Luft- und Substratfeuchten sind artabhängig. Bitte entnehmen Sie diese den Artbeschreibungen.

 

Ein Jellyhalter, einige Kletteräste (Moorkienholz, Weinreben) und Korkstücke, sowie etwas Eichenlaub und lebendes Waldmoos als Feuchtigkeitsspender vervollständigen die Einrichtung.

Vorsicht: Einige Gehölze, wie z.B. Nadelbäume können sich negativ auswirken!

 

Zuchtbox - Pachnoda flaviventris

 


Gefüttert wird mit überreifem Obst, oder besser mit Beetle Jelly.

Jellies haben den großen Vorteil, dass sie kaum Fruchtfliegen anlocken und alle nötigen Inhaltsstoffe enthalten, um gute Zuchtergebnisse zu erzielen.

 

Mecynorrhina torquata ugandensis

 

Die meisten Käferarten lassen sich bei 18 – 25 °C vermehren, haben jedoch einen sehr unterschiedlichen Beleuchtungsbedarf.

Während Rosenkäfer geradezu sonnenliebend sind, werden Hirsch- und Riesenkäfer erst in der Dämmerung aktiv und benötigen nur eine indirekte Beleuchtung zur Tagesrhythmussimulation.

 

Nach ausdauernder und zumeist erfolgreicher Paarung vergraben sich die Weibchen der Rosenkäfer und Riesenkäfer zur Eiablage.

 

Protaetia cuprea ignicollis bei der Paarung

 

Die Eier sind kugelrund und weiß bis gelblich gefärbt.

 

Käfereier

 

 Nach kurzer Zeit schlüpfen die Larven, welche anfangs recht empfindlich auf Störungen und Druck reagieren.

 

Käferlarve kurz nach der Häutung

 

 Sie können einzeln (empfehlenswert bei kannibalischen Arten!) oder in Gruppen aufgezogen werden. Die Substratmischungen entnehmen Sie bitte den Artbeschreibungen unseres Shops.

 Hirschkäferweibchen fressen sich durch das Woodfix und legen Gänge und kleine Aushöhlungen zur Eiablage an, welche sie säuberlich mit Spänen verschließen.

 

Dorcus reichei Weibchen im Ablageholz (Woodfix)

 Die Larven sollten eine gewisse Zeit im Woodfix verbleiben, um dann bei entsprechender Größe vereinzelt in Aufzuchtschalen mit Beetlefix 2 oder Beetlefix 1 und Beetlefix 2 (1:2) aufgezogen zu werden.